Entladen sich Powerbanks im Standby? Ursachen & Tipps zur Vermeidung
„Wenn ich die Powerbank eine Weile nicht benutze, entlädt sich der Akku trotzdem?“
— Nutzer von Reddit
Das ist eine häufige Frage, die sich viele von uns schon einmal gestellt haben. Die kurze Antwort lautet: Ja. Ob sie nun in deiner Schublade liegt oder im Handgepäck verstaut ist, eine Powerbank entlädt sich mit der Zeit. Dieses Phänomen nennt man Selbstentladung. Es ist ein normales Verhalten von wiederaufladbaren Akkus und kein Anzeichen für einen Schaden.
In diesem Artikel erklären wir, warum das passiert, was als normal gilt und geben einfache Tipps, damit deine Powerbank einsatzbereit bleibt, wenn du sie brauchst.

Warum sich deine Powerbank entlädt, wenn du sie nicht benutzt
Wir kennen das alle: Du nimmst deine hochkapazitive Powerbank nach ein paar Wochen wieder heraus – und oh, sie hat schon etwas an Ladung verloren. Der Grund dafür liegt in der Bauweise solcher Akkus.
1. Die Selbstentladung von Lithium-Akkus
Lithium-Ionen- oder Lithium-Polymer-Zellen, die in den meisten heutigen Powerbanks verwendet werden, zeichnen sich durch geringes Gewicht, hohe Energiedichte und Zuverlässigkeit aus. Dennoch entladen sich alle Lithium-Akkus von Natur aus selbst, unabhängig vom Hersteller. Selbstentladung ist der allmähliche Verlust von Energie durch chemische Reaktionen innerhalb der Zelle. Diese Reaktionen treten auch auf, wenn der Akku nicht benutzt wird.
Selbstentladung bedeutet nicht, dass dein Akku defekt ist; es ist ein normaler Teil der Batteriochemie. In der Regel entlädt sich eine gute Lithium-Batterie etwa 2–5 % pro Monat. Hochwertige Modelle großer Hersteller liegen eher am unteren Ende dieser Skala, während günstigere Zellen schneller abbauen.
Du kannst dir eine Powerbank wie einen Wassertank mit einem kleinen Leck vorstellen. Das Wasser (die Ladung) läuft früher oder später ab, egal ob du sie benutzt oder nicht. Deshalb wird auch die am besten gepflegte Powerbank niemals dauerhaft bei 100 % Ladung bleiben.
2. Standby-Stromverbrauch durch interne Schaltungen
Alle Powerbanks bestehen nicht nur aus einem Akku; sie enthalten auch Steuerchips, Spannungsregler, Sicherheitsabschaltungen und LED-Ladeanzeigen. Auch wenn ihr Energieverbrauch minimal ist, verbrauchen diese Schaltungen ständig ein wenig Energie, selbst im Leerlauf.
3. Umweltfaktoren
Neben dem Zustand des Akkus ist auch entscheidend, wo und wie du deine Powerbank lagerst. Hitze beschleunigt die chemischen Reaktionen in den Lithium-Zellen, wodurch sie ihre Ladung schneller verlieren. Extreme Kälte führt nicht sofort zu schnellerer Entladung, kann aber die Fähigkeit des Akkus, Ladung zu halten, dauerhaft schädigen. Wiederholte, längere Kälteeinwirkung kann sogar die innere Struktur der Zelle dauerhaft zerstören.
Feuchtigkeit ist ein weiterer Faktor. Wasser kann die Leiterplatten (PCBs) im Gehäuse korrodieren, was zu Stromverlusten oder im schlimmsten Fall zu Kurzschlüssen führen kann.
Angenommen, du hast eine 10.000-mAh-Powerbank, die drei Monate bei Raumtemperatur gelagert wurde. Praktisch kann eine gut gepflegte Powerbank unter optimalen Bedingungen in diesem Zeitraum zwischen 6 % und 15 % ihrer Kapazität verlieren. Das heißt, ein 10.000-mAh-Gerät könnte unter idealen Bedingungen noch etwa 8.500 mAh oder mehr haben.
Wenn der Akku jedoch minderer Qualität ist oder unter schlechten Bedingungen gelagert wurde, ist der Kapazitätsverlust größer. Mit der Zeit summieren sich diese Lagerungseffekte, sodass eine ältere Powerbank zwischen den Nutzungen früher „erschöpft“ wirkt.
Wie viel Energieverlust ist normal, wenn eine Powerbank nicht genutzt wird
Auch wenn du eine Powerbank nie benutzt, entlädt sich ein kleiner Teil der Ladung über die Zeit. Das liegt daran, dass Lithium-Akkus eine Selbstentladung aufweisen. Bei Lithium-Ionen-Akkus, wie sie in hochwertigen Powerbanks üblich sind, beträgt die typische Selbstentladung etwa 2–3 % pro Monat unter normalen Lagerbedingungen. Lithium-Polymer-Akkus, die leichter und flexibler sind, verlieren etwas mehr Ladung, etwa 5 % pro Monat. Faktoren wie Akkuqualität, Lagertemperatur und Alter können diese Werte beeinflussen.
Wenn sich deine Powerbank jedoch ungewöhnlich schnell entlädt, könnte das auf Zellverschleiß oder einen internen Defekt hinweisen. Ursachen können billige interne Komponenten oder übermäßiger Standby-Verbrauch durch die Steuerungsschaltungen sein.
Vergleichstabelle: Normaler vs. anormaler Energieverlust bei stillstehenden Powerbanks
Normales Verhalten | Kann problematisch sein | |
---|---|---|
Batterieverlust über die Zeit | Verliert etwa 2–5 % pro Monat, ca. 10–15 % in 3 Monaten | Verliert in nur wenigen Tagen 10 % oder mehr oder entlädt sich über Nacht vollständig |
Einschalten nach der Lagerung | Lässt sich auch nach Wochen oder Monaten normal einschalten | Lässt sich selbst nach wenigen Tagen Nichtbenutzung nicht einschalten oder laden |
Erwärmung bei Nichtbenutzung | Bleibt während der Lagerung kühl | Fühlt sich auf der Rückseite oder in der Nähe des USB-Ports warm an, auch wenn nicht benutzt |
USB-Anschluss-Status | Kein Stromfluss, wenn nichts angeschlossen ist | Der Anschluss liefert weiterhin Strom, auch wenn nichts eingesteckt ist (kann auf eine Fehlfunktion hinweisen) |
Batterieanzeige oder Bildschirm | Licht oder Display bleibt während der Lagerung aus | Licht oder Display leuchtet ständig, auch ohne Nutzung |
Batterie nach dem Laden | Lädt schnell und hält die Energie gut | Lädt langsam oder entlädt sich kurz nach dem Laden wieder |
Mögliche Ursache | Natürlicher Batterieverlust und geringer Standby-Verbrauch | Interne Probleme wie defekter Chip, billige Batterie oder Schaltungsproblem |
Wie lange halten Powerbanks, wenn sie nicht benutzt werden?
Die Lebensdauer einer Powerbank hängt von zwei wichtigen Faktoren ab: Wird sie noch funktionieren, wenn du sie brauchst, und wie viel Akkukapazität ist nach Monaten oder Jahren auf dem Regal noch vorhanden.
Funktionsfähigkeit (Wird sie noch arbeiten?)
Eine gute Powerbank kann normalerweise drei bis sechs Monate ihre Ladung halten, wenn sie richtig gelagert wird. Das Hauptproblem entsteht, wenn eine Powerbank über längere Zeit entladen liegen bleibt. In diesem Fall kann sie in den Tiefenentladeschutzmodus gehen und „tot“ erscheinen. Diese Sicherheitsfunktion verhindert, dass die Spannung so weit abfällt, dass die Zellen beschädigt werden.
Um deine Powerbank funktionsfähig zu halten, solltest du sie alle zwei bis drei Monate aufladen. So bleibt die Ladung optimal und die internen Schaltkreise sind aktiv und einsatzbereit, wenn du sie brauchst.
Batteriezustand (Altert sie?)
Selbst wenn sie unbenutzt ist, verlieren Lithium-Ionen- und Lithium-Polymer-Zellen allmählich Kapazität durch den sogenannten Kalenderschwund. Dies ist eine natürliche chemische Reaktion, die unabhängig von Ladezyklen abläuft. Unter idealen Lagerbedingungen und einem Ladezustand von 60–80 % behalten die meisten Lithium-Powerbanks über mehrere Jahre den Großteil ihrer Kapazität. Dennoch können sie in drei bis fünf Jahren etwa 20 % verlieren.
Um deine Powerbank gesund und funktionsfähig zu halten, lagere sie korrekt und lade sie regelmäßig auf. Richtige Lagerung verhindert vorzeitigen Batterieverbrauch, und regelmäßiges Nachladen sorgt dafür, dass deine Backup-Energiequelle einsatzbereit bleibt, wenn du sie wirklich brauchst.

Wie du den Standby-Stromverbrauch deiner Powerbank reduzierst
Im optimalen Ladebereich lagern (50 %–80 %)
Lithium-Akkus funktionieren am besten, wenn sie auf einem moderaten Ladelevel gehalten werden. Eine Powerbank dauerhaft bei 100 % zu lagern, belastet die Zellen. Sie komplett auf 0 % entladen zu lassen, kann zu Tiefenentladeschäden führen. Bewahre deinen Akku immer bei etwa drei Vierteln Ladung auf und lade ihn nach, wenn er auf die Hälfte fällt. Diese „Goldilocks-Zone“ balanciert die Chemie der Batterie und minimiert Kapazitätsverluste.
Hitzebelastung vermeiden
Hitze kann Akkus schaden. Hohe Temperaturen beschleunigen interne chemische Reaktionen und erhöhen die Selbstentladung. Lagere deine Powerbank niemals in heißen Umgebungen. Für die Langzeitlagerung wähle einen kühlen, trockenen Ort.
Alle 2–3 Monate auf- und entladen
Akkus mögen Aktivität. Wenn du deine Powerbank längere Zeit nicht benutzt, lade sie vollständig auf. Nutze dann etwas Energie und lagere sie bei etwa 60–70 %. Diese Vorgehensweise hält die interne Chemie im Gleichgewicht und verhindert Leistungseinbußen.
Von Anfang an auf Qualität achten
Hochwertige Powerbanks verwenden erstklassige Akkuzellen und gut konzipierte Schaltkreise, um den Standby-Verbrauch zu minimieren. Wähle renommierte Marken mit robusten Sicherheitsfunktionen und nachgewiesener Leistung. Beispielsweise beinhalten UGREEN-Powerbanks typischerweise Schutzmechanismen gegen Überladung, Tiefentladung, Kurzschluss, Überstrom, Überspannung und Temperatur. Sie erkennen angeschlossene Geräte intelligent und passen die Ladeleistung automatisch an, sodass selbst leistungsstarke Powerbanks beim Schnellladen sicher und zuverlässig bleiben.
FAQ zum Stromverlust bei Powerbanks
Wie lange kann ich meine Powerbank unbenutzt lassen, bevor ich sie wieder auflade?
Entladung ist normal, wenn du deine Powerbank längere Zeit nicht benutzt. Um Tiefentladung zu vermeiden, lade sie alle 2–3 Monate auf. Wenn du sie lagerst, halte den Ladezustand zwischen 50 % und 80 %, statt vollständig geladen oder komplett entleert. So verhinderst du chemische Belastung und stellst sicher, dass sie einsatzbereit bleibt, wenn du sie brauchst.
Muss ich den Akku meiner Powerbank oder meines Handys vor dem Aufladen entleeren?
Nein. Moderne Lithium-Ionen- und Lithium-Polymer-Zellen leiden nicht unter einem „Memory-Effekt“. Tatsächlich kann ein starkes Entladen unter 0–5 % die Zellen schädigen und ihre Lebensdauer verkürzen. Lade deine Powerbank lieber, wenn der Akkustand sinkt. Wiederholtes kurzes Nachladen ist vorteilhafter als eine vollständige Entladung.
Warum entlädt sich meine Powerbank schnell, auch wenn sie unbenutzt ist?
Es gibt immer einen kleinen Standby-Verbrauch. Wenn deine Powerbank jedoch 10 % ihrer Ladung innerhalb ein bis zwei Tagen nach vollständigem Aufladen verliert, könnte ein Problem vorliegen. Mögliche Ursachen sind ein Defekt im internen Schaltkreis oder erschöpfte Akkuzellen. Günstigere Modelle sind anfälliger für solche Probleme.
Entlädt sich eine Powerbank bei Kälte schneller?
Ja, niedrige Temperaturen verlangsamen die chemischen Reaktionen im Akku, wodurch es scheint, als wäre die Kapazität gesunken. Bei Rückkehr auf Raumtemperatur kann ein Teil dieses scheinbaren Verlusts wiederhergestellt werden. Langfristige Einwirkung von Frost kann jedoch zu dauerhaftem Kapazitätsverlust führen. Lagere und nutze deine Powerbank daher bei moderaten Temperaturen für optimale Leistung.




