mAh vs. Wh bei Powerbanks: Der entscheidende Unterschied
Stell dir vor, du bist am Flughafen, dein Telefon ist zu 5 % geladen und du starrst auf zwei Powerbanks: eine mit 20.000 mAh, die andere mit 74 Wh. Mit welcher kannst du dein Telefon öfter aufladen? Wenn du unsicher bist, bist du nicht allein. Powerbank-Werte wie mAh (Milliamperestunden) und Wh (Wattstunden) geben vielen Menschen Rätsel auf, wie sie die richtige für ihre Bedürfnisse auswählen sollen.

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Wichtige Erkenntnisse
- mAh (Milliamperestunden) misst die elektrische Ladung, während Wh (Wattstunden) die tatsächlich nutzbare Energie misst – Wh gibt ein genaueres Bild der Powerbank-Kapazität.
- Um Powerbanks genau zu vergleichen, verwendest du die Formel: Wh = (mAh × Spannung) / 1000
, wobei die meisten Lithium-Ionen-Modelle mit 3,7 V betrieben werden.
- Ein höherer mAh-Wert bedeutet nicht immer mehr Leistung – die Spannung spielt eine Schlüsselrolle bei der Bestimmung der tatsächlichen Energieabgabe.
- Die Fluglinienvorschriften begrenzen die Kapazität von Handgepäckbatterien auf 100 Wh, sodass die Wh-Zahl der kritische Wert ist, der vor dem Flug überprüft werden muss.
Was sind mAh und Wh: Ladung vs. Energie
mAh (Milliamperestunden) gibt an, wie viel elektrische Ladung eine Batterie speichern kann. Stell dir das wie die Größe eines Wassertanks vor: Eine Powerbank mit 10.000 mAh fasst mehr Ladung als eine mit 5.000 mAh, vorausgesetzt, alle anderen Werte sind gleich.
Wh gibt die Gesamtenergie an, die ein Akku liefern kann, wobei sowohl Ladung als auch Spannung berücksichtigt werden. So erfährst du, wie viel Energie du tatsächlich nutzen kannst. Eine Powerbank mit 37 Wh mag neben 10.000 mAh bescheiden klingen, aber ohne die Spannung ist mAh nur die halbe Wahrheit.
mAh kann irreführend sein
Die meisten Leute denken, ein höherer mAh-Wert bedeutet eine bessere Powerbank. Das klingt nach einer einfachen Regel, kann aber irreführend sein. Stell dir zwei Powerbanks vor: eine mit 10.000 mAh und 3,7 V (37 Wh), eine andere mit 8.000 mAh, aber 5 V (40 Wh). Die zweite hat trotz ihres geringeren mAh-Werts mehr Energie. Warum? Die Spannung spielt eine große Rolle für die Gesamtleistung. Hier kommt die Wh-Zahl zum Tragen: Sie durchbricht die mAh-Illusion und zeigt die wahre Kapazität an. Lass dich beim nächsten Vergleich von Optionen nicht allein von hohen mAh-Zahlen leiten, sondern prüfe die Wh-Zahl, um zu wissen, was du wirklich bekommst.
Umrechnung zwischen mAh und Wh: Ein praktischer Leitfaden
Stell dir Powerbanks wie Wassertanks vor: mAh ist die Größe des Tanks, Spannung ist der Wasserdruck und Wh ist die Gesamtarbeit, die das Wasser leisten kann. Ein großer Tank mit niedrigem Druck füllt möglicherweise weniger Eimer als ein kleinerer Tank mit hohem Druck. Ebenso kann eine Powerbank mit hoher mAh-Zahl und niedriger Spannung weniger Energie haben als eine mit niedrigerer mAh-Zahl und höherer Spannung.
Um die Energie einer Powerbank zu berechnen, verwendest du diese Formel:
Wh = (mAh × V) / 1000
wobei V die Batteriespannung ist, normalerweise 3,7 V für Lithium-Ionen-Batterien. Beispielsweise hat eine 10.000 mAh-Powerbank bei 3,7 V 37 Wh: (10.000 × 3,7) / 1000 = 37.
Hier ist eine Kurzreferenz für gängige Powerbanks mit 3,7 V:
mAh | Spannung (V) | Wh |
---|---|---|
5.000 | 3,7 | 18,5 |
10.000 | 3,7 | 37 |
20.000 | 3,7 | 74 |
Diese Umrechnung ist nicht nur theoretisch – sie ist für Reisen unerlässlich. Fluggesellschaften begrenzen Handgepäckakkus aus Sicherheitsgründen auf 100 Wh. Eine 20.000‑mAh‑Powerbank mit 3,7 V hat 74 Wh und liegt damit deutlich unter dem Grenzwert. Bei 5 V wären es jedoch 100 Wh, was möglicherweise eine Genehmigung der Fluggesellschaft erfordert. Eine vollständige Aufschlüsselung der Wattstundenregeln und Tipps zur Vermeidung von Problemen am Flughafen findest du in unserem Blogbeitrag: Darf man eine Powerbank im Flugzeug mitnehmen?

Denk beim nächsten Kauf einer Powerbank daran: Es kommt nicht nur auf die Größe des Tanks an, sondern auch auf die Spannung. Berechne die Wattzahl, und du weißt genau, was du bekommst.
Industriestandards und Einhaltung gesetzlicher Vorschriften
Im Bereich der Powerbanks sind Wattstunden (Wh) aus regulatorischer Sicht von größter Bedeutung – insbesondere im Flugverkehr. Die Federal Aviation Administration (FAA) und die Transportation Security Administration (TSA) setzen eine feste Grenze: Handgepäckakkus dürfen 100 Wh nicht überschreiten, manche Fluggesellschaften erlauben jedoch nach vorheriger Genehmigung bis zu 160 Wh. Warum Wh statt der bekannteren mAh? Ganz einfach: Wh misst die Gesamtenergie, die direkt mit Sicherheitsrisiken wie Überhitzung oder Brandgefahr zusammenhängt. Eine Powerbank mit 20.000 mAh und 3,7 V Ausgangsspannung hat eine Kapazität von 74 Wh und liegt damit deutlich im Sicherheitsbereich. Erhöhst du diese Spannung auf 5 V, erreicht sie 100 Wh und benötigt möglicherweise eine Genehmigung der Fluggesellschaft. Die Hersteller wissen das, weshalb reisetaugliche Powerbanks neben mAh oft auch Wh anzeigen.
Was können Reisende also tun? Überprüfe vor dem Flug immer die Wh-Zahl deiner Powerbank. Falls sie nicht aufgeführt ist, greif zu einem Taschenrechner: Wh = (mAh × V) / 1000. Eine Powerbank mit 10.000 mAh und 3,7 V? Das ergibt (10.000 × 3,7) / 1000 = 37 Wh – alles bestens. Achte außerdem auf Sicherheitszertifizierungen wie UL (Underwriters Laboratories) oder CE (Conformité Européenne). Diese Abzeichen bedeuten, dass die Powerbank auf Überhitzung, Kurzschluss und allgemeine Zuverlässigkeit getestet wurde – deine Garantie dafür, dass sie während des Fluges nicht zur Belastung wird.
Fazit
Achte bei der Auswahl einer Powerbank nicht nur auf die mAh-Zahl. Entscheidend ist die Wh-Zahl, denn sie ist der wirklich ausschlaggebende Faktor. Falls sie nicht angegeben ist, hilft ein Taschenrechner: Wh = (mAh × V) / 1000. Bei den meisten Powerbanks liegt die Spannung bei 3,7 V, aber überprüfe sie zur Sicherheit. Dieser einfache Schritt kann dich davor bewahren, eine Powerbank zu kaufen, die zwar beeindruckend aussieht, aber im Ernstfall nicht ausreicht.




